Freitag, 30. Dezember 2011

Mazatlan - Santa Rosalía: Kakteen und Wind auf der Baja California

Am 15. Dezember fuhren wir in Mazatlán zum Fährhafen, da gemäss Chica am Schalter um halb eins mit Beladen begonnen wird. Was theoretisch auch etwa gestimmt hat, nur dass wir etwa drei Stunden rumhängen und warten mussten. Unsere einzige Beschäftigung war, den Lastwagen zuzuschauen, von denen hunderte im riesigen Bauch der Fähre verschwanden. Endlich, nachdem sämtliche anderen Passagiere schon drinnen waren, durften wir und die Bicis auch rein. Da wir immerhin P. 150 pro Velo bezahlt hatten, hatten wir auch mit einer professionellen Verstauung gerechnet. Uns wurde dann aber kurzerhand der Gepäckraum zugewiesen, wo wir erst eigenthändig Platz schaffen mussten, damit die Velos überhaupt reinpassten und dann mussten auch unsere eigenen Riemen ran, um sie irgendwo anzubinden. Aber ok, alles in allem gar nicht so schlimm.

Bei der Reception des Schiffes fanden wir dann heraus, dass wir keine Sitznummern und somit keine Sessel hatten. Wir könnten uns aber auf jeden leeren Sitz setzen, meinte die Dame. Ja, klar, vielen Dank. Wir hatten keine Lust, mitten in der Nacht vom rechtmässigen Sesselbesitzer verjagt zu werden, abgesehen davon, dass da nicht wirklich freie Sitze rumturnten. Später fragten wir nochmals nach und die gleichgültige Senora meinte nun, wir hätten keine Sesselnummer gekriegt, da es eben keine freien Sitzlätze mehr hatte, als wir die Tickets kauften. Hmm, kann sein, Pech. Zu unserer Überraschung war dann aber sogar ein Abendessen inbegriffen, was gar nicht so schlecht war. Die Nacht auf ein paar zusammengeschobenen Stühlen in der Cafeteria wurde dafür denkbar unbequem, auch wenn um 23 Uhr immerhin die krass lauten Fernseher ausgeschaltet wurden. Am Morgen gab es nochmals Futter und bevor wir aussteigen konnten, fanden wir im Gespräch mit einem anderen Schweizer heraus, dass die Information, dass eben keine freuen Sitze mehr vorhanden gewesen seien, nicht gestimmt hat. Er hatte nämlich sein Boleto nach uns gekauft, Sessel inbegriffen. Die Chica hatte es ganz einfach verbockt. Auch die Angabe, dass die Reise 12 Stunden dauern soll, war nur mittelmässig korrekt gewesen. Wir waren gegen 17 Uhr in Mazatlán losgefahren und irgendwann vor 9 Uhr am nächsten Morgen angekommen, was etwas um die 16 Stunden ergab. Zum Glück, wer will schon morgens um 5 Uhr irgendwo ankommen?

Die Baja California von der Fähre aus.
Umgekehrte Sicht: Vom Land auf's Meer.

Die 18 km vom Hafen nach La Paz waren wellig aber hübsch. Die Strasse führte meist der Kueste entlang und die Buchten und Strände sahen einladend aus. Nur, dass es nicht wirklich warm genug zum baden gewesen wäre. In La Paz dauerte die Hotelsuche nicht sehr lang. Das günstigste kostete P. 260, wir wählten die Pension California, die P. 270 kostete und sonst fast identisch mit der etwas Günstigeren war. Ausschlaggebend für die Wahl war die Tatsache, dass im California viele Ciclistas wohnen sollten, und etwas Info über die Baja wäre willkommen gewesen. Da wir von der Überfahrt eher unausgeruht waren, blieben wir zwei Nächte in La Paz, schwatzten mit einigen ebendiesen Radlern, kauften ein und hofften dann auf wenig Gegenwind.

Die ersten rund 30 km waren recht flach, dann wurde es hügelig und auch etwas interessanter. Die Vegetation varierte wenig: Dornbüsche und Kakteen, soweit das Auge reichte. Auch Infrastruktur gab es wenig, die ersten etwa 17 km waren bewohnt, dann gab es auf den Hügeln nach etwas mehr als 30 km ein Restaurant und ein weiteres bei Km 77. Bei der Loncheria El 91 (km 91 nach La Paz, logisch) durften wir hinter dem Haus campen (91 km und 6:18 Stunden). Diese erste Nacht im Zelt auf der Baja wurde wärmer als erwartet, der Morgen war kühl aber nicht wirklich kalt.

Sieht nicht nach viel Farbe aus...
... bei genauem Hinsehen gibt es sie aber schon.

El Cien bei Km 100 war ein recht elendes Wüstenkaff, aber mit Lädeli, man hätte dort also Wasser kaufen können. Bis Santa Rita, der nächsten Ortschaft, war die Gegend recht bewohnt. Dort deckten wir uns mit Wasser ein, da wir für diese Nacht planten, wild zu campen. Die Gegend um Santa Rita war fast interessant, der graue Sand grün gesprenkelt, in Senken gab es so etwas wie Wiesen. Dafür fehlten die grossen Kakteen, die nach der Ortschaft wieder vermehrt wuchsen. Während der erste Tag bewölkt und fast ohne Wind gewesen war, war dieser zweite Tag sonniger und auch windiger. Nicht wirklich problematisch, der Wind war aber stark genug, um ziemlich zu nerven. Ebenfalls nerven taten die Zäune links und rechts der Strasse, die uns schon am Abend zuvor zum zahmen campen gezwungen hatten. Diesmal nicht, wir fanden unser erstes, und dazu recht hübsches Kaktuscamp, in einer überraschend grünen Region (89 km und 6:18 Stunden).

Hübsches Kaktuscamp.
Auch Kakteen blühen...
...und sehen mega herzig aus.

Der dritte Tag war dann eher langweilig. Je näher wir den Städten Ciudad Constitución und Ciudad Insurgentes kamen, umso mehr Landwirtschaft wurde betrieben, ergo war alles total kahl, quadratkilometerweise leere Felder, ab und zu ein Maisfeld oder sonst etwas Grünes. Ich hatte die wilde Buschlandschaft besser gemocht. In Constitución kauften wir wieder ein und in Insurgentes assen bei einer Pemex Zmittag, dann fuhren wir weiter. Wir hatten vor, nicht die Hauptstrasse nach Loreto zu nehmen, sondern eine unasphaltierte Piste, die zu der ältesten Mission der Baja, der Misión San Javier, führte. So fuhren wir bei Insurgentes geradeaus und campten vier Kilometer vor der Abzweigung so eine Art halbwild bei einer Ansammlung von bewohnten, verlassenen und runinösen Häusern (84 km und 5:37 Stunden). Auf der Karte heisst der Punkt Colonia Purisima. Praktischerweise gab es da wegen einem Loch in einem Gartenschlauch sogar Wasser. Eigentlich müsste man annehmen, dass in einer Wüstenregion die Leute dem Wasser mehr Sorge tragen, aber wir sind schliesslich in Mexiko, Lecks interessieren hier niemanden.

Die Sonnenuntergänge hier überzeugen schon.

Am folgenden Morgen kauften wir im kleinen Lädeli noch je vier Liter zusätzliches Wasser und los ging's. Die Abzweigung war netterweise beschildert, so blieben wir wenigstens im richtigen Sandhaufen stecken. D.h. zu Beginn war die Strasse zwar holprig, aber soweit in Ordnung. Es war total platt mit dem üblichen nicht überwältigenden aber dornigen Gewucher rundherum. Es dauerte jedoch nicht lange, bis wir in tiefem Sand stecken blieben und schliesslich schoben, zerrten und ächzten. Zwischendrin konnten wir jeweils wieder ein paar Meter pedalen, dann war wieder schieben angesagt etc. etc. Mensch, wenn das so weitergehen sollte, würden wir nicht zwei, sondern drei Tage für die rund 70 km bis San Javier benötigen. Je weiter wir in die Hügel vordrangen, umso besser wurde die Piste aber, zumindest durchschnittlich. Sandig blieb sie, aber meistens fahrbar. Wir müssen annehmen, dass es bergauf ging, da die Steigung aber sehr gering war, bemerkte man das kaum und zwischendrin kam auch immer mal wieder eine leichte Bajada. Von langweiliger Landschaft konnt hier keine Rede mehr sein, die Tafelberge sahen genial aus und auch die Strasse passte zum Westernfeeling. Dass es sogar die Ranchos (Bauernhöfe) gab, die auf meiner Karte vermerkt waren, hat uns fast überrascht. Wir hatten genug Wasser, falls nicht, wäre es hier aber bestimmt möglich gewesen, Nachschub zu bekommen.

Noch war es flach, dafür sehr sandige Strasse.
Später wurde es immer hügeliger.

Gegen 16 Uhr nach rund 50 km und 5:42 Stunden begannen wir wieder mit der Suche eines Zeltplatzes, eines, der von der Strasse aus nicht allzuleicht einsehbar war, wo wir aber ohne Luftverlust in den Reifen hingelangen konnten, d.h. wo nicht der ganze Boden mit Dornen gespickt war. Das Plätzchen, das wir auserkoren, erfüllte diese Bedingungen mässig. Wir nehmen an, dass wir nicht gesehen wurden, ganz sicher können wir aber nicht sein. Und wir waren eine ganze Weile damit geschäftigt, mit flachen Steinen den Boden von kleinen "Kugeldornen" freizuwischen. Die Nacht wurde wieder wunderschoen klar und wir bewunderten dieselben Sterne wie schon in den vergangenen Nächten. Es wurde auch kühl, da ich aber so einiges angezogen hatte, frohr ich nie.

Am folgenden Vormittag wurden die Steigungen nun etwas länger, waren aber nach wie vor nicht steil. Mal abgesehen von den kurzen und steilen Abfahrten in ausgetrocknete Flussbetten, wo man auf der anderen Seite natürlich wieder rauf musste. Einmal haben wir da nochmals geschoben, zu zweit pro Velo, so steil und v.a. sandig war es. Sonst brachten die Subidas uns vielleicht mal kurz ausser Puste, über längere Zeit anstrengend wurde es aber nicht. Wir kamen wieder bei mehreren Ranchos vorbei und fanden sogar Flussbetten mit Wasser. Nicht gerade Fliessendem aber immerhin! Erwartet hätten wir das nicht. Bei einem dieser Ranchos, hier mit dem Schild "se vende", zu verkaufen, preschte ein Hund so plötzlich und rassant aus dem Gebüsch auf uns zu, dass Martina fast vom Velo gefallen wäre. Das Tier war aber nicht im geringsten agressiv, sondern im Gegenteil ausser sich vor Freude, Leute zu sehen. Vermutlich war der zu verkaufende Bauernhof verlassen, mitsamt Hund eben. Nach einer Weile streicheln und gut Zureden hatte sich der Vierbeiner soweit beruhigt und wir konnten weiterfahren. Nun mit Begleitung natürlich.Vor San Javier stoppten wir noch zwei Mal um Weihnachtsfotos zu schiessen. Dazu hatten wir in La Paz Christbaumkugeln gekauft und schmückten nun einen Kaktus mit den hier beliebten Farben rot und silber, was zusammen mit dem grün des Kaktusses die mexikansichen Farben rot, weiss, grün ergab.

Weihnachts-Kaktus mit Gringas.

Gegen Mittag kamen wir im Missionsdörfli an, bewunderten die Kirche und assen Zmittag. Da es noch früh am Tag war und es nach Loreto angeblich noch etwa 30 km und nach rund 8 km auf und ab "fast alles abwärts" sein sollte, entschieden wir uns, weiterzufahren. Die Piste war nun deutlich besser, das Ab und Auf dauerte aber rund 15 km, was in Mexiko schliesslich auch etwa 8 km entspricht. Die Landschaft hier war noch um einiges spektakulärer als vor San Javier. Die Berge viel schroffer, zackiger und wilder. Kurz bevor die grandiose Abfahrt begann, rollten unsere Räder wieder auf glattem Asphalt. Inzwischen hätten wir da lieber noch eine Nach gecampt, da unser Wasservorrat aber nicht mehr auf ein Wildcamp ausgerichtet war und wir keine bewohnten Häuser mehr fanden, mussten wir eben weiter.

Misión de San Francisco Javier Viggé Biaundó.
Mit weissen Steinen garnierte Piste.
Westernlandschaft par exelance.

Und yep, die Bajada war phänomenal, die Aussicht unschlagbar und zack - schon kam die erste Gegensteigung, natürlich ebenso steil wie das Stück, das wir gerade runtergebraust waren *keuchröchelschnauf*. Nach den nächsten paar hundert Meter abwärts befanden wir uns tief unten in der Schlucht, wo im (ausgetrockneten) Flussbett grüne Palmen wuchsen, ein paar Meter weiter oben an den steilen Hängen wohnten im besten Fall noch Kakteen. Krasser Kontrast, nicht nur farblich. Auf der anderen Seite der Schlucht hatten wir auch Überreste von dem gesehen, was wir für einen alten Saumpfad hielten, hoffentlich hatten die Leute und allfällige Packtiere da keine Höhenangst.

Nur unten im Flussbett kann Grün überleben.

Kurz darauf schienen wir so in etwa unten angekommen zu sein, von Loreto trennten uns aber nochmals ein paar unanständig steile Hügel. Auf anderen Ciclista-Blogs hatten wir Fotos gesehen, von Leuten, die im Zick-Zack die Steigung raufgekrochen waren. Was wir nun imitierten, sonst wäre das kaum möglich gewesen. Ich glaube, das war die steilse Strasse gewesen, die ich je raufpedaliert bin. Klar, in Panama gab es jene ersten Kilometer, wo wir ziemlich schnell kapituliert hatten und auch mit schieben kaum noch raufgekommen waren, aber das war eh jenseits von gut und böse gewesen. Hier schafften wir es, im Sattel zu bleiben, aber auch gerade nur so knapp.

Es war schliesslich etwa halb sechs (64 km und 6:01 Stunden), als wir in Loreto ankamen, etwas, das uns eigentlich sehr missfällt. Hotelsuche in (fast) Dunkelheit empfinden wir als grundsätzlich nicht empfehlenswert, aber ok, Loreto ist nicht gerade eine gefährliche Grossstadt. Das Hotel, für das wir uns entschieden, die Posada San Martín (Juárez No. 4, Esquina Davis) erwies sich auch als gute Wahl. Es gab gratis Trinkwasser und Kaffee am Morgen, die Betten waren megabequem und die Dusche war ein wahrer Traum! Absolut empfehlenswert! Da wir Weihnachten dort verbringen wollten und darum vier Nächte bleiben wollten, konnten wir den offiziellen Preis von P. 350 auf P. 300 runterhandeln, was für Baja-Verhältnisse nicht mehr sehr teuer war. Wir trafen dort auch zwei weitere Ciclistas, die auf dem Weg nach Süden waren. Und die beide auch schon in Afrika herumgekurvt waren. Hmmm, sehr interessant, was die alles so zu erzählen hatten...

Ernüchtert waren wir am folgenden Tag als wir die örtlichen Preise für Internet u.a. sahen. Glatt doppelt so viel wie auf mexikanischem Festland. Und, zumindest in Loreto, mit sehr beschränkter Verfügbarkeit. Man kann schon fragen, ob der Laden am nächsten Morgen offen sei. Man kann auch ein "Ja" mitsamt Öffnungszeiten erhalten. Aber was will man schon unternehmen, wenn die Tür dann den ganzen Tag verschlossen bleibt? Strandspaziergänge erwiesen sich als schlechte Alternative weil windig-kalt und sandig. Eine Siesta war schliesslich die Lösung.

Unser Plan für Weihnachten ging zumindest am Morgen auf. Wir gingen frühstücken, Vollkorn-Panqueques, mmmmm, fein. Danach waren wir so voll, dass wir erst mal zurück ins Bett gingen. Später kauften wir einen Kuchen, den wir mit den sehr freundlichen Leuten unseres Hotels zum Zvieri teilen wollten, als wir dann aber gleich eine Einladung zum Nachtessen mit der Familie erhielten, wurde der Kuchen eben zum Dessert befördert. Diese Señora, ihr Sohn und Schwiegertochter waren eh mega nett gewesen. Als es sehr kalt gewesen war, wurde unserer Bitte nach heissem Kaffee am Nachmittags ohne weiteres entsprochen und wir erhielten weitere Wolldecken, ohne danach fragen zu müssen. Auch gab es einen Gartenschlauch, wo wir unsere oberstaubigen Velos waschen durften, und das alles mit einer Selbstverständlichkeit, die längst nicht überall gegeben war.

Am 25. Dezember am Morgen gelang es uns gerade so knapp, uns von den bequemsten Betten und der besten Dusche seit langem loszureissen und uns dem fiesen Wind auf der Strasse zu stellen. Zu meiner Überraschung war da plötzlich eines meiner Bremskabel lose, ohne, dass ich einen Grund finden konnte. Nach einigem daran herumbasteln stellte sich heraus, dass ich einen Bremsklotz verloren hatte! Hä?? Bis jetzt hatte ich es jeweils nur schwer geschafft, jene Stiftchen rauszukriegen um die Klötze zu wechseln und hier verabschieden die sich freiwillig? Aber bueno, die paar kleineren Hügelis, die uns erwarteten, würden vermutlich keine aprupten Bremsmanöver verursachen. Also fuhr ich mit nur der Hinterbremse weiter.

Typisches Baja-Bild.
Weihnachts-Velo.

Abgesehen vom nervigen Wind gibt es über den nächsten Tag auf der Strasse nicht viel zu sagen. Es gab Kakteen und Dornbüsche zu sehen. Auf der Suche nach einem Pennplatz fragten wir bei einem Rancho um Asyl und durften unser Zelt in einer Art Vorgärtli eines Hauses aufstellen (57.99 km und 5:31 Stunden). Mit Windschatten auf zwei Seiten. Sehr nett. Rancho heisst natürlich, dass da auch eine Menge Tiere herumspazierten. Der erste Vierbeiner, den wir trafen, war ein grosser Hund, Grösse Schäferhund, auch etwa so gefärbt. Sah sonst aber eher aus wie ein Bodybuilder-Pitbull, Mensch, war das ein Thunder von einem Hund! Bellte uns erst laut an, entpuppte sich dann aber als sehr verschmust und absolut harmlos. Sein kleiner Kollege, eine Töle, deren Job es war, die Ziegen zu hüten (die eh eingezäunt waren), war ein hypernervöser und äusserst mühsamer Kläffer. Die beiden Bullen, die frei herumwanderten, waren Rindvieh-typisch neugierig, stellten sonst aber keine Probleme dar und die Pferde hinter dem Haus waren auch eingekerkert. Dann waren da noch zwei hungrige Kater, ein so üblicher Tiger mit langem Fell und ein Siamesen-Mischling mit unglaublich blauen Augen. Martina hatte Mitleid mit den beiden und verfütterte ein Brötli. D.h. sie wollte eigentlich den Kläffer bestechen, der war vor dem hingeworfenen Brot aber davongerannt. So kriegten das dann eben die Katzen, die das super fanden und nachdrücklich mehr forderten.

Eigentlich hatten wir unseren netten Gastgeber zum Abendessen einladen wollen, er meinte aber, er hätte schon gegessen und verschwand plötzlich schnell. Und da ja auch am 25. noch Weihnachten war und ich seit zwei Jahren einen winzigen Adventskranz mitschleppe, zündeten wir nun die vier Kerzlein an um etwas Weihnachtsstimmung zu verbreiten. Das war noch ganz witzig, so'n mini Kränzlein, danke Mami!

Stiiiiille Nacht, heeeeilige Nacht...

Und klar, am Morgen darauf war da immer noch eine hungrige Katze, die ihr Futter bei Martina einklagte. Als das Brötli weg war, verabschiedeten wir uns vom netten Señor und seinem Kampfschmuser. Und ebenfalls klar, kaum waren wir wieder auf der Strasse, war auch der Wind wach und bereit, uns das Leben schwe zu machen. Jetzt ging es ein kleines Hügeli hoch, von wo aus wir die Bahía Concepción als blauen Streifen am Horizont erkennen konnten. Die schnelle Abfahrt wurde vom brutalen Wind ziemlich verpfuscht und war eher ein Murks denn ein Spass. Dafür war die grosse, blaue Bucht ein hübscher Anblick nach dem grün-grau-braunen Land zuvor.

Bahía Concepción.

Da das Ufer aber an den meisten Orten steil war, gab das kein gemütlich-flaches Strandfähtli, sondern ein ewiges Auf und Ab. Die Kombination von Kakteen und Meer war aber cool und einmal sahen wir auch einen Seelöwen, der da gemütlich auf- und untertauchte. Überall, wo es hier schöne Strände hatte, und von denen gab es so einige, standen reihenweise Wohnwagen und -mobile und vermiesten das Bild und unsere Hoffnung auf ein hübsches, gratis Strandcamp. Wir hatten gehört, dass diese RV-Parks recht teuer waren, aber meist rein gar nichts boten im Sinne von Klos, Wasser etc. Da in den steinigen Hügeln zelten aber nicht möglich gewesen wäre, checkten wir einen diesen Orten, die Playa El Burro ab. Wie das alles funktionieren und kosten sollte, haben wir nicht wirklich herausgefunden und unmittelbar am Strand zu campen, kam nicht in Frage, weil in diesem Untergrund kein Hering lange dringeblieben wäre, nicht bei diesem Wind. So schlugen wir uns in die Büsche, die gleichzeitig als Müllhalde dienten und fanden einen akzeptablen und bezeltbaren Ort für die Nacht. Dank der freundlichen Mithilfe des Windes hatten wir wieder nur 57.52 km geschafft, mit 4:56 Stunden war das immerhin etwas schneller gegangen als tags zuvor. Am Vorabend war ich auch nicht mehr dazu gekommen, neue Bremsklötze zu montieren, was ich nun nachholte und es sogar schaffte, die Bremsen richtig schön zu kalibrieren. Und benötigte dafür nicht einmal Stunden.

Auch die Sonnenaufgänge können sich sehen lassen.

Am Morgen darauf konnten wir uns davonschleichen, ohne, dass irgendjemand Geld für die Übernachtung gefordert hätte. Es ging erst weiter der Bahía Conceptión entlang, dann wieder ab und zu durch's Inland. Wir erreichten das Dörflein Mulegé etwa um 10.30 Uhr und überlegten, wie wir weiter vorgehen sollten. Wir hatten keine Tortillas für den Zmittag mehr und entschieden uns so, in Mulegé früh Zmittag zu essen (oder ein zweites Mal spät zu frühstücken) und später halt noch eine Guetslipause einzulegen. Dort gab es auch superfeinen (und superteuren) frischgepressten Orangensaft, den wir uns leisteten, da ja immer noch fast Weihnachten war. Dann stockten wir unsere Wasservorräte auf und ab ging's in die nächsten Hügel. Dort raufzukurbeln war mit vollem Magen zwar nicht so toll, es windete da aber immerhin etwas weniger.

Nach den Hügeln kamen wir wieder in eine weite, sandig-flache Ebene. In solcher Landschaft ist es für gewöhnlich nicht ganz einfach, einen geschützten Platz mit einigermassen festen Boden zu finden. Als wir darum schon gegen 15 einen Ort entdeckten, der sich auch nach einer gründlichen Prüfung als tauglich erwies, entschlossen wir uns, da unsere Hütte aufzustellen (57.08 km, 4:46 Stunden). So blieb auch Zeit, wieder einmal die ziemlich verstaubten Reissverschlüsse zu reinigen, die seit längerem immer wieder drohten, bald den Dienst zu verweigern.

Geier- statt Kerzenständer.

Die restlichen ca. 37 km bis Santa Rosalía schafften wir morgens darauf in zweieinhalb Stunden.  Eigentlich wären wir um 7.20 Uhr startbereit gewesen, wenn da nicht ein platter Vorderreifen unsere Abfahrt verhindert hätte. Hätte mich ja überrascht, wenn wir mit allen diesen Ausflügen in Kakteen und sonstige Dornenträger un"gestraft" davon gekommen wären. Interessanterweise habe ich keinen Schuldigen gefunden, weder Dorn noch Draht. Eine gute halbe Stunde später ging es dann aber trotzdem los und siehe da! Kein Wind, juhuu!! Nach etlichen Kilometer zügigen Dahingleitens trafen wir drei junge Ami-Ciclistas, die mit wenig Gepäck eine zweiwöchigen Baja-Velotour machten und fieserweise den Gegenwind mit sich brachten. In Santa Rosalía verpassten wir dann erst mal die Einfahrt in die Stadt, da die, wie auch die meisten Strände und RV-Parks nur auf der Nordseite angeschrieben waren (da der Normalo-Touri eben von dort her kommt). Das "Feliz Viaje"-Schild veranlasste uns dann aber zur Umkehr und nach einmal Nachfragen schafften wir es irgendwann sogar, das Zentrum der etwas sonderbaren Stadt zu finden. Sonderbar darum, weil der Baustil hier so ganz anders ist als alles, was wir auf der ganzen Reise bisher gesehen hatten. Es sieht eher nach Wildwest aus und die meisten Häuser sind aus Holz. Ausser der genieteten Kirche, die wurde von Herrn Eiffel persönlich entworfen und ist aus Stahl oder Blech oder was auch immer.

"Eiffel-Kirche" in Santa Rosalía.

Da wir hier halbwegs brauchbare und fast bezahlbare Internets gefunden haben, schalten wir einen Tag "Pause" ein um unsere Geschichtliseiten zu aktualisieren und Probleme mit gefilmten PIN-Codes und kopierten EC-Karten zu lösen. Netterweise hat meine Bank einen Betrug aufgedeckt und die Karte nach obskuren Bezügen in Kolumbien gesperrt. Leider sind in Mexiko internationale Anrufe recht komplizierte (und teure) Unterfangen, die von der Zeitverschiebung von momentan acht Stunden nicht gerade erleichtert werden.

Donnerstag, 22. Dezember 2011

English Summary No. 10

Costa Rica
Yeah, well, let's see how much I remember from those hot days in Central America. We were quite happy to leave Puerto Limon which was by far our least favorite place so far. The rest of Costa Rica was much nicer although often too expensive for our liking. One positive thing were the numerous good bakerys and its beautiful nature with a lots of colorful flowers and birds that disapeared once we crossed the border to Nicaragua. 

Nicaragua
In Nicaragua we visited the island Ometepe, an interesting place formed of two grown-together volcanoes. What shocked me a little were the many very thin horses in that lush green area. The guide we hired for a "sight seeing" tour figured that farmers' work is hard and as the horses were farmers as well their work is eaqually hard, this is why they're thin. I couldn't really believe that, not even Peruvian horses were that bony and there is much less food there. I figure people just don't let their animls grase very often. Apart from that first rather negative impression, we liked Nicaragua. We also visited the cities Granada and Leon and did a guided tour through the Cañon de Somoto, which was well worth it. After a while in the country, the Nicas (this is how the people there are called) were getting more and more annoying. By saying that I only mean the male Nicas who we couldn't pass withough getting rude, insinuating remarks or being whistled at.

Honduras
Interestingly, that behavior stopped in Honduras. We only spent one night there and could sleep at the fire fighters' station in Choluteca. As we left the country for El Salvador the next day we didn't really get to know the people of Honduras (drunk guys are an annoyance as well). 

El Salvador
But we did so in El Salvador, and I liked them much better then the Nicas. We also liked Pupusas which seemed to be something like El Salvador's national dish. It's like a filled tortilla, usually with cheese and beans, sometimes with meat. The country is very hilly due to its many volcanoes and cycling there was brutal as it was always extremely hot and humid. We started drinking a lot of Gatorade as we couldn't stand the warm water in our bottles anymore. We had been a bit unsure about El Salvador as it doesn't have the best image where security is concerned but we never had any problems or felt threatened any more than before (never went into any big cities, though).

Guatemala
Same for Guatemala. It's sometimes said to be dangerous with lots of drug-related crime but nobody tried to shoot or kidnap us. On our second day we chose to leave the main road, had to cross a river that flooded the gravel road and had to stop in the rain because of a flat tyre. Some motorcyclists who passed figured the place was dangerous and stayed until we were ready to go again. We believe that the area wasn't the best place to be, but nobody tried to rob us all day.  We even were allowed to sleep in a church as there were no hotels nearby. 

The next day we opted for another off-road strech but didn't make it very far. In a very steep descent Martina's breaks failed and she chose the ditch to stop instead of continuing on the bad dirt road (the pavement stoped just there) and fall in the deep ravines further down. That was a good choice and although it looked very bad, she wasn't seriously hurt. Still bad enough for a break and her racks were bit bent as well so we tried to get a ride to our next destination, Antigua. There weren't many people around (and it was apparently still not very safe), so we didn't have a choice as this one guy asked USD 150 for the two-hour drive to Antigua. At least, we managed to get the price down to USD 125. Charging that much wasn't a very nice thing to do but when he claimed that he "wanted to save us because we was catholic" we nearly laughed. But ok, he finally brought us to Antigua were we spent two weeks until Martina was fit to ride again. 

We didn't chose a direct route through the country but did a detour to Quetzaltenango and Huehuetenango. We had been told that the countryside there was stunning. All right, we don't acutally disagree but we didn't find it all that special. Still, it was nice. Less so were the fleas that hitched a ride after we spent a night at a cuartel de bomberos. Once in Coban, we had to spray all our stuff with poison to get rid of them. I also had to see a doctor there because a nasty fever (with headache etc.) attacked and scared me. After about a week in Coban we set out again. 

Our next goal was Tikal, an ancient Maya city deep in the jungel of El Petén. On our way there we saw how an area looks after all the trees are cut down but nothing is cultivated. It was just brown grass, some bushes and nothing else. Looked like a bad future for the area. Tikal is still in the jungel, probably only because it's in a National Park, though. The ruins are impressive, lots of tall pyramids, wow!

Belize
One day later we stood at the border to Belize, a small and funny country. It's inhabited mostly by black, English speaking peoble and has gained its independence from England only in 1981. It's much more expensive than Guatemala, eaqually hot but we couldn't find any Gatorade. It's a well-known place for snorcheling and diving but we didn't want to spend much time or money there. The only place we visited was some sort of a bird sanctuary. 

Mexico
After four days we had reached the border to Mexico and were surprised to find that Mexico wasn't much cheaper. Ok, it depends, but we've never bought Gatorade for example because that's way too expensive, which is a pity because Yucatán is as hot and humid as Central America. We wanted to visit some more Maya sites, starting with Tulum on the Caribbean coast. Getting there meant cycling on a broad, straight and extremely boring road for hundreds of kilometers. Luckily there were distractions like a Cenote Azul (a very blue lake) or a beautiful Laguna Azul, otherwise we would probably have died from boredom. Finally, the ruins of Tulum were nice but not spectacular. What indeed was spectacular was its location on the coast with the deep blue water. The next archeological site, Chichén Itzá, was way more impresive, again with big pyramids and tempels. 

To leave the hot and expensive peninsula we chose the shortest route on the map, only to find out that we had to take a detour of about 100 km because one road marked on the map didn't exist in reality (we didn't want to get stuck on muddy dirt tracks). After being stared at a lot by Mennonites in Hopelchén we cycled as fast as we could to Palenque. On the way there we set a new record of over 150 km in one day. The town of Palenque wasn't very nice and it was hot and humid again. Its ruins on the other hand were beautiful although by now we figured we had seen enough Maya buildings for a while. On the way to San Cristóbal de las Casas, we felt like being back in Guatemala, the landscape looked so familiar (we were close after all).

The city of San Cristóbal was pretty and we also liked the hilly countryside surrounding it. On the way to Tehuantepec we got lost on a road not marked on the map. Luckily, we're always equiped to camp so it wasn't that big of a problem. We just ended up in different town the nex day, but no big detours this time. When leaving Belize we had left the political Central America, now after the Isthmus of Tehuantepec we also left the geographical Central America and entered North America. Wow, sounds more impressive than it was. We're still in Latin America and nothing has changed since. The fact that my rear rim broke was not due to North America but to stupid speed bumbs you have no chance to see as they are as grey as the pavement of the roads. We still had to take a bus to Oaxaca where I could find a decent enought new rim.

Since Oaxaca we are in the highlands again with much cooler temperatures and therefore much less sweat than before. It's also a most densly inhabitated area with many huge cities that create thick and ugly clouds of smog. To avoid the capital, Mexico City, we went from Puebla (big but beautiful) to Cuernavaca (expensive, didn't like it much) and to Querétaro. We were to meed friends from Ecuador in Querétaro and looked forward to it. The landscape was basically flat plains with some hills now and then, often it was rather boring. To avoid the usually not cheap hotels we camped more often now which had been virtually impossible in Central America because of the heat (who would like sleeping in a sauna?).

We had "chosen" a good moment to arrive in Querétaro. Martina was quite ill that day, was feeling dizzy and couldn't even see normally anymore. Having to cycle straight through a busy city in such conditions is no fun at all and I was relieved when we arrived at our friends' house without any accidents. We had planed to stay some three to four days there but ended up staying over two weeks as Martina had so see several doctors several times. Apart from that, we were happy to see Sjef, Pati, Jan and Carmen again, whom we had known in Ecuador and which whom we spent last Christmas in Cuenca. Here once again, thank you so much for your hospitality and kindness, for welcoming us in your home and letting us stay for so long, enjoy so many things we haven't had for such a long time (a family, good food, a confortable bed, a cosy sofa etc. etc.). You've been incredible, thank you and hope to see you in Switzerland some day!

From Querétaro we cycled via San Miguel de Allende, Aguascalientes, Zacatecas and Durango to Mazatlán. The high plateau was usually flat with some hills every now and then. Until Zacatecas we often camped at Pemex gas stations, after that we had to find hotels because of a cold air front. Our camping equipment for tropical areas has been upgraded a little but still sucks when it gets seriously cold. After hundreds of mostly flat kilometers it was very hilly after Durango, getting even more hilly on the fourth day. That was hard as we had expected a downhill ride, which came only on day five. But the scenery was absolutely awesome, looking down on mountain ridges and valleys and knowing that, at some moment, we would be speeding down. And we finally did, meeting five cyclists travelling South. On the sixth day we arrived in Mazatlán and met two more ciclistas. We are now waiting for a letter from Switzerland and will then take the ferry to La Paz on the Baja California.

Freitag, 2. Dezember 2011

Zacatecas - Mazatlán: Wind, Kälte und anstrengende Abfahrt

Die Frente Canadiense, die Kaltluftfront, die uns in Zacatecas attackiert hatte, hat die Strecke nach Durango ganz schön verteuert, da wir vom zelten Abstand nehmen und uns Hotels suchen mussten. Ja, im mexikanischen Hochland wäre ein guter Schlafsack kein Luxus sondern eher überlebenswichtig. Die Erste Etappe von Zacatecas nach Fresnillo wurde dann mit 64 km (in 3:36 Stunden) auch eher kurz. Darum und wegen der Kälte fuhren wir erst um 9 Uhr los. Allerdings schwitzten wir dann innert kurzer Zeit an der ersten Steigung aus Zacatecas heraus, danach frohren wir in einer Abfahrt und anschliessend auf der windigen Ebene. Bei einem Oxxo, einer Art Tankstellen Shop, versuchten wir eine Kaffeepause, die Kaffeemaschine in dem Saftladen funktionierte aber nicht, weshalb wir zur nächsten Tankstelle weiterpedalen mussten. Windgeschützt und in der Sonne wurde uns dort bald warm, kaum sassen wir wieder in den Sätteln, pfiff uns der Wind wieder um die Ohren.

Ausnahmsweise waren wir futtermässig nicht sehr gut ausgerüstet, weshalb wir anstelle der Cuota die Libre wählten, die uns jedoch auch ziemlich durch die Pampa führte und uns mit jeder Menge Schwellen in winzigen Käffern und Schlaglöchern nervte. Wir kamen gegen 14 Uhr in Fresnillo an, quartierten uns in einem günstigen Motel an der Hauptstrasse ein und hatten genügend Zeit, uns in den Supermercados in der Nähe einzudecken.

Es war immer noch ganz schön kalt und da wir bis zum nächsten Hotel fahren wollten, planten wir für den folgenden Tag eine lange Etappe. Bis Sombrerete waren es gemäss Karten und Strassenschildern etwa 105-110 km und wir vermuteten, dass es nicht so bügelbrettflach bleiben würde und hatten damit natürlich recht. Nach den ersten gut 30 km begann die erste Steigung, danach ging es für den Rest des Tages auf und ab, insgesamt aber mehr auf als ab. Man ist dort dabei, die eher schmale Strasse zu verbreitern, weshalb wir an vielen Baustellen vorbeikamen, streckenweise war die neue Strasse schon fertig und wir konnten auf den Seitenstreifen fliehen. Es hatte dort zwar nicht extrem viel Verkehr, aber doch genug um froh zu sein über die Verbreiterung.

Flache erste 30 km nach Fresnillo.

Die letzten Kilometer zogen sich dann ziemlich in die Länge, es ging bergauf und wir waren müde. Fieserweise sah man nie, wie weit es noch hochgehen sollte und um die Sache nicht langweilig werden zu lassen, kam zwischendrin auch immer mal wieder eine kurze Bajada, vorbei an kleinen Dörfern. Endlich glaubten wir uns auf dem Pass und fetzten eine recht steile Abfahrt hinunter, nur um vor einer weiteren Baustelle gestoppt zu werden und uns danach nochmals den Berg hinaufkämpfen zu müssen, selbstverständlich ebenso steil. Dann hatten wir es aber definitiv geschafft, die Strasse kippte vor uns weg und wir sausten in Richtung Sombrerete. Die Militärkontrolle vor der Stadt interessierte sich nicht für uns und so begann schon bald die Suche nach einem Dach über dem Kopf. Ganz so leicht wie in Fresnillo war es nicht und schlussendlich bezahlten wir auch einiges mehr, allerdings auch für ein recht cooles Zimmer. Sogar die Streckenangaben hatten recht gut gestimmt, für die 108 km hatten wir 6:35 Stunden gebraucht.

Der Morgen danach war immer noch unfreundlich kalt, die Strasse stieg nach Sombrerete aber wieder an und so wurde uns bald warm. Diese Hügelkette war bewaldet, was wir schon länger nicht mehr gesehen hatten. Auch hier wurde an der Verbreiterung der Strasse gearbeitet, jedoch noch nicht in sehr fortgeschrittenem Stadium. Und klar, nach einer Steigung geht es früher oder später wieder hinunter. So auch hier, und ab der Grenze zum Bundesstaat Durango gab es sogar wieder einen Seitenstreifen. Jetzt war das Land wieder so richtig eben und wir kamen schnell vorwärts. Die erste Pemex, an der wir vorbeikamen, war aber ausser Betrieb, bei der zweiten gab es keinen Laden, rein gar nichts, und somit halt auch kein warmes Getränk. Etwa um 13 Uhr und nach nur 3:49 Stunden kamen wir schon in Nombre de Dios an, wo wir die Nacht verbringen wollten (da es bis Durango kein weiteres Dorf mehr gab). Wir setzten uns bei der Pemex in die Sonne und assen unsere Tortillas, nun mit Bohnenpaste, Tomaten und Zwiebeln. Die Dinger zerbrechen zwar immer noch, mit den Bohnen als Kleber sabbert jedoch nichts mehr raus. Perfekt. Im Ort gab es nur ein einziges Hotel, was die Wahl der Unterkunft einfach machte. Wir machten uns einen gemütlichen Nachmittag und freuten uns auf eine weitere kurze (und hoffentlich einfache) Strecke bis Durango. 

Nun, ganz so flach wurde es nicht mehr. Nach dem üblichen welligen Auf und Ab ging es auf ein Pässli hinauf, wo wir die erste Pause einlegten. Gerade als wir weiterfahren wollten, sahen wir zwei gelbe Leuchtwesten langsam auf uns zukommen. Andere Velofahrer! So verzögerte sich die Weiterfahrt natürlich, konkret schwatzten wir fast zwei Stunden mit dem Deutschen Paar Tine und Matthias. Die beiden sind in Alaska gestartet und nun auf dem Weg nach Patagonien. Cool, wir wünschen Euch viel Spass und Rückenwind, Freunde!

Die ungeplant  lange Pause hatte die unerwünschte Konsequenz, dass der leichte Rückenwind in starken Seiten-/Gegenwind gewechselt hatte, der uns nun ab dem nächsten Hügel bis ins Zentrum von Durango das Leben schwer machte. Eigentlich wundert es mich ja nicht, dass auf solchen weiten Ebenen Wind bläst, da gibt es schliesslich kaum etwas, das sich dem in den Weg stellen könne (ausser Ciclistas). Bis jetzt hat sich das aber trotzdem in Grenzen gehalten und wir waren darum ziemlich genervt ab diesem unerwarteten Ärgernis. Wir waren es schlicht nicht mehr gewohnt, dauernd Sand und Staub in Mund und Nase geblasen zu bekommen.

Wir irrten etwa eine halbe Stunde durch Durangos Strassen und fanden schliesslich ein günstiges (oder eher billiges) Hotel, wo wir zwei Nächte verbrachten. Das Gespräch mit den Deutschen unterwegs hatte zu interessanten Erkenntnissen geführt. Erstens: Sie hatten in den letzten Nächten einmal bei -17 Grad gezeltet, es war also schlau gewesen, nicht zu campen. Zweitens: Einige Ciclistas nehmen hier den Bus, da die Staaten Durango, Zacatecas und Aguascalientes nicht sicher seien und gewisse europäische Ausswärtige Ämter den Aufenthalt dort nicht empfehlen. Nun, uns war nichts passiert und wir hatten immer noch vor, von Durango aus nach Mazatlán zu radeln. Um Zacatecas war uns aber die massive Polizeipräsenz auf den Carreteras schon aufgefallen und irgendwo vor Durango hatte bei einer Polizeikontrolle an der Strasse sogar ein gepanzertes Fahrzeug gestanden. Nur zur Abschreckung??

Plaza von Durango.

Nach einem Tag Pause in Durango (ich erinnere mich schon nicht mehr an das, was wir da gemacht haben) ging es weiter. Für die etwa 320 km hatten wir 4-5 Tage veranschlagt. Immerhin befanden wir uns auf etwa 2'000 müM und wollten runter ans Meer, irgendwo musste es da also kräftig bergab gehen. Am ersten Tag fanden wir diese Bajada jedoch nicht, aus Durango raus ging es bergauf und dann für den Rest des Tages auf und ab. Und auf und ab. Und nochmals auf und ab. Damit das auch so richtig Spass machte, wehte uns die ganze Zeit ein kräftiger, böhiger Wind ins Gesicht. Die dunklen Wolken, die sich ab Mittag vor uns aufbauten, nahmen wir erst nicht so ernst, es hatte schliesslich seit Wochen nicht geregnet, wieso sollte es heute damit beginnen?

Warum auch immer, es hat an jenem Tag damit begonnen und zwar stark genug, um uns zum anziehen sämtlicher Regenausrüstung zu zwingen (wann haben wir das Zeug zum letzten Mal montiert???). Dank der freundlichen Mithilfe des Windes sind wir auch gerade mal etwa 50 km weit gekommen. Und das in fast  5.5 Stunden. Bei dieser läppischen Distanz war natürlich jedes Dorf und somit jede Unterkunft noch weit weg, wir mussten also einen Platz zum campen finden. Nicht leicht, wenn die Strasse konsequent eingezäunt ist. Gegen halb fünf fanden wir jedoch eine Art Tor, d.h. ein Stück Zaun, welches man öffnen konnte und durch eine "Unterführung" kamen wir auf die andere Seite der Strasse, wo wir an einem Wasserloch unter ein paar Bäumen ein hübsches Plätzchen fanden. Unser langersehntes Wildcamp, endlich!

Endlich wieder wild campen.

Natürlich fuhren wir kleidermässig alles auf (sämtliche Schlafsäcke, lange Unterwäsche, Fleecepijy, Kappe, Handschuhe, etc. etc.). Zu guter Letzt wickelte ich mir sogar meinte Jacke um den Hintern, da ich bisher dort meistens am kühlsten hatte. Und ich habe während der ganzen Nacht nicht gefrohren! Trotzdem dauerte es am Morgen eine Weile, bis wir wieder startklar waren. Dieser weitere Tag verlief recht ähnlich wie der vorhergehende. Es ging endlos auf und ab und wir hatten endlosen Gegenwind, wenn auch leicht schwächeren. Die Landschaft wurde nun etwas interessanter, es wurde zerklüftet und gab Schluchten, und bei einigen wenigen lag in den ausgetrockneten Flussbetten sogar noch etwas Wasser. Unglaublich.

Eine von vielen Schluchen, sogar mit Wasser!

Am frühen Nachmittag hatten wir das kleine Städtchen El Salto erreicht (44 km und knappe 4 Stunden) und da die nächste Ortschaft, das Kaff La Ciudad, in unerreichbarer Ferne lag, und wieder graue Wolken drohten, suchten wir ein Hotel. Und fanden eins, sogar so günstig wie noch nie (Hotel Diamante, P. 120 für zwei Personen) und mit superheissen Dusche. Wir wissen nicht, wie hoch El Salto liegt, es musste aber irgendwo zwischen 2'000 und 2'500 müM sein. Wir wissen auch nicht, ob die Kälte in jener Nacht nur mit der Höhe oder einer neuer Kaltfront zusammenhing, jedenfalls waren wir froh, in einem Hotel und nicht im Zelt geschlafen zu haben.

Im Grossen und Ganzen wurde der dritte Tag ähnlich wie die beiden vorhergehenden. D.h. es ging ab und zu bergab, da es aber auch immer wieder bergauf ging, verloren wir nicht viele Höhenmeter. Ja, aber wenn wir ans Meer wollten, muss es doch irgendwann bergab gehen, Mensch! In La Ciudad, wo wir am frühen Nachmittag nach einer längeren Bajada ankamen, schafften wir es nach einiger Zeit, ein Zimmer aufzutreiben. Dort wurde uns auch gesagt, nun sei "casi todo bajada"; fast alles bergab. Nun gut, man konnte also auf den nächsten Tag hoffen. Nochmals waren wir saufroh, "feste" Wände um uns herum zu haben. Schon nachmittags vor 17 Uhr waren kleine Pfützen im Schatten gefrohren. Blöderweise waren die Wände dann doch nicht ganz so fest, wie wir es gerne gehabt hätten. Durch einen Spalt gleich neben dem Bett kam da einiges an Frische ins Zimmer. Am Morgen hatten wir jedenfalls gemäss Martinas Natel gerade mal 4 Grad im Zimmer.

Von wegen fast alles bergab! Die ersten gut sieben Kilometer waren fast alles bergauf, aber ok, man soll ja keine voreiligen Schlüsse ziehen. Das nützte aber auch nichts. Das Auf und Ab wurde ganz einfach steiler und intensiver als in den Tagen zuvor, mit dem Unterschied, dass die Landschaft je länger je cooler wurde. Wir hatten nun das Zentralplateau verlassen und eine gigantische Aussicht über unzählige Täler und zerklüftete Bergrücken. Unsere Strasse schmiegte sich eng an einen Steilhang, ja eigentlich eher eine Felswand und war darum auch sehr kuvig. Wir stoppten oft und konnten es kaum fassen, so schön war die Landschaft vor unseren Augen. Mensch, so hingerissen waren wir schon lange nicht mehr gewesen.

Aussicht auf zackige Gräte.

Wir hatten das Ende eines Felsbandes erreicht und rechts vor uns tat sich eine Öffnung auf und wir hatten nun Aussicht nach links und rechts. Absolut obergeil! Praktischerweise gab es dort auch einen Stand mit Gorditas und da wir eh langsam Hunger hatten, schalteten wir gleich eine Pause ein. Natürlich erst nach ausgiebigem Fotoshooting. Interessanterweise erkannten wir auch Strassen (oder Wege) rechts unten in jenem bergigen Niemandsland und fragten uns, wie wohl das Leben dort sein mochte, so weit weg von allen asphaltierten Verkehrswegen und Ortschaften. Irgendwie erinnerte das Bild an Peru, dort hatte es manchmal ähnlich ausgesehen, nur dass die Berge dort eher runde Hügel waren, hier ist alles schroffer, zackiger.

Man kan die Strasse gerade erkennen.
Aussicht auf die andere Seite unseres Grates.
Auf der "Brücke" des Espinazo del Diablo.

Von unserer Seite führte eine schmale Landbrücke, der Espinazo del Diablo (die Wirbelsäule des Teufels) zum nächsten Rücken oder Hang und dort ging es im gleichen Stil weiter: Kurve um Kurve, immer auf und ab. Während einer etwas längeren Abfahrt überquerten wir die Grenze zum Bundesstaat Sinaloa, die auch die Grenze einer Zeitzone darstellt, wir hatten nun eine Stunde “gewonnen”. Kurz darauf kamen wir durch das Dorf Palmito und hielten kurz darauf an und assen Zmittag. Nach Durango-Zeit war es 15 Uhr als wir weiterfahren wollten, in Sinaloa erst 14 Uhr, was am Sonnenstand nichts änderte und auch nicht an der Tatsache, dass das nächste Dorft vermutlich zu weit weg war, campen in solch steilen Lagen schwierig bis unmöglich war und wir uns auch nicht sicher waren ob das temperaturtechnisch sinnvoll gewesen wäre.

So kehrten wir um und checkten die beiden Hotels ab (54 km, 3:41 Stunden). Das erste war uns zu teuer, das zweite voll. Blöd. Wir beratschlagten hin und her und Martina ging im ersten Hotel nochmals nachfragen. Diesmal wurde ihr noch eine kleine Cabaña gezeigt, die wir für P. 300 bekommen könnten (das Zimmer hätte P. 350 gekostet). Gemäss Ortstafel befanden wir uns da auf 1'970 müM und wir wollten keine kalte Nacht im Zelt riskieren, obwohl wir inzwischen einen Campplatz angeboten bekommen hatten. Denn was, wenn sich Martinas Ohren wieder entzündeten?? Wohl oder übel bezahlten wir eben für die Cabaña, wo wir immerhn bequeme Betten und eine megaheisste Dusche vorfanden.

Abends...
... und morgens.

Martina hatte sich auch nach der weiteren Strassenführung erkundigt und folgende Antwort erhalten: “feo, feo, muy feo, muchas curvas, sube, baja”. Ganz schlimm also, viele Kurven und immer auf und ab. Und das angeblich für die nächsten etwa 60 km. Na dann, viel Spass! Und tatsächlich, während guten 8 km gab es keine Veränderungen zum Vortag, die Beschreibung des Señors stimmte also. Abgesehen vom schlimm, übel oder hässlich, oder wie man “feo” auch immer übersetzen mag. Wir fuhren immer noch durch die gleichen dichten Kiefernwälder und die waren auch schön wie immer. Aber klar, hier funktioniert die übliche Latino-Strategie im Auto (sich hinter's Steuer setzen, auf's Gas drücken und vorwärts) eben nicht. Hier muss man sich konzentrieren, sein Auto im Griff haben und schnell geht rein gar nichts.

Nach 8 km kurvigem Auf und Ab stand da ein Ortsschild, ohne Ortschaft zwar, aber mit Höhenangabe: 1990 müM. Wo bleibt die verd……..te Bajada? Keine Ahnung, aber da kam uns doch tatsächlich ein Ciclista entgegen, Chris aus England. Das führte gezwungenermassen zu einer Pause und auch diesmal erhielten wir interessante Information: Wir befanden uns jetzt in ebendieser langersehnten Abfahrt. Jetzt kämen nur noch wenige Gegensteigungen! Hätte uns ein mexikanischer Autofahrer das gesagt, hätten wir vermutlich gelacht, ein Velofahrer hat die hinter ihm liegende Strecke aber ganz bestimmt sehr genau mitgekriegt, wenn der das sagte, dann musste das auch stimmen. Chris erwähnte auch, dass hinter ihm noch eine ganze Schar Ciclistas unterwegs seien, insgesamt seien etwa 10 Leute auf dem Weg nach Durango oder im Moment noch in Mazatlán. Ok, auch cool.

Wow, wir flitzten nun tatsächlich mehr als nur ein paar hundert Meter den Berg hinunter. Mann, tat das gut, einfach so fahren zu lassen und kaum je in die Pedalen treten zu müssen. Nun sahen wir ausser der schönen Bergwelt auch eine riesige Baustelle, weit unten im Tal. Da wird die Fortsetzung der Cuota gebaut, die im Moment einige Kilometer nach El Salto aufhört. Gemäss Informationstafeln werden 24 Tunnels und 14 Brücken nötig sein für diese neue, breitere und bestimmt einfacher zu fahrende Strasse. Ob Velos da je erlaubt sein werden, ist fraglich, aber wenn schon mal all die oberlästigen Lastwagen von der Libre verschwunden sind, wird das Radlerleben hier bedeutend einfacher werden. Was aber noch eine Weile dauern wird.

Überraschend bald waren wir unten in diesem ersten Tal und fuhren unter der beeindruckenden Autobahnbrücke durch, die über den Río Baluarte führt. Für uns begann nun einer der inzwischen selten gewordenen Hügeln, was uns schon bald ins Schwitzen brachte. Trotzdem hätte ich gut auf die von einem Platten erzwungene Pause verzichten können (Nr. 17!), aber aussuchen konnte man sich das ja noch nie. In San Cristóbal hatte ich eine Art “Panzer”band gekauft, das in der Innenseite des Mantels verlegt wird, und mit dem man sich “garantiert” keine Platten mehr einfängt. Gegen stumpfe Dornen funktioniert das vielleicht ja, gegen Draht hat das Teil aber keine Chance.

Neue Cuota-Brücke über den Río Baluarte.

Nach dem Hügel trafen wir schon wieder auf zwei Velöler, Andreas aus Schweden und Andre aus Deutschland. Auch hier unterhielten wir uns länger und wir fragten uns schon, ob wir es so je nach Concordia schaffen würden, wenn wir noch mit einem halben Dutzend weiterer Radler quatschen wollten. Tatsächlich, nur wenige Minuten später trafen wir auf das nächste Paar, Babs und Achim, ebenfalls aus Deutschland. Diesmal hielt sich die Pause kurz, wir wollten nun weiter um nicht wieder irgendwo zu stranden. Aber es ging wirklich wirklich fast nur noch bergab bis auf ein paar Wellen, von wo aus wir zurückblickten zu den Bergen der Sierra Madre Occdiental, der wir solch eine sensationelle Aussicht und eine geniale Abfahrt zu verdanken hatten. Die Anstrengungen davor waren schon fast vergessen.

In Concordia steuerten wir fadengerade auf die Pemex zu und etwa zwei Minuten später hatten wir die Erlaubnis, hinter/neben dem Restaurant zu campen. Auf einem weichen, grünen Rasen wie wir ihn schon seit einiger Zeit nicht mehr gesehen hatten. Einen Oxxo gab es da zwar nicht, in dem spärlich sortierten Lädeli gab es aber Glacés. Die Nacht wurde kühl genug um die Schläfsäcke zu brauchen, aber nicht kalt genug um zu frieren. Die restlichen knapp 50 km bis nach Mazatlán waren eher langweilig, bei deutlich härterem Klima auf der Strasse. Sich rücksichtslos vorbeiquetschende Lastwagen waren wir uns nicht mehr gewohnt. Nochmals zwei Hügeli und nun endgültiger Abschied von den Bergen, dann ab Villa Union breite Strasse, viel Verkehr und stinkende Hühnerfarmen.

Unsere Berge verschwinden im Dunst.

Über Mazatlán liegt die obligatorische braune Smogdecke *hust* und es hat überdurchschnittlich viele miese Gerüche. Als wir das erste Mal stoppten um uns zu orientieren, wurden wir von zwei Gringos angesprochen. Jorge aus Spanien und Markus aus Österreich, ebenfalls Radler. Ihr Hotel war uns aber zu teuer, so starteten wir eine ausgiebige Suche, es war erst Mittag und wir waren nicht im Stress. Im Hotel Lerma bezahlen wir nun P. 200 pro Nacht, es hat bequeme Betten, Geckos, eine heisse Dusche und gratis Trinkwasser. Im Zentrum der Stadt herrscht richtig weihnachtliche Stimmung, auf der Plaza steht ein Art Themenpark mit Schnee- und Weihnchtsmännern (aus Stoff), Eseln und Schafen (lebendig), und überall erklingen bekannte Melodien wie Stille Nacht, Jingle Bells etc.

Jaja, ich weiss, aber wir sind auch Touris.
Origineller Weihnachts"baum".

Hier in Mazatlán sind jetzt einige Tage Pause angesagt, d.h.sich in erster Linie mit absolut katastrophalem Internet herumärgern, wunde Hintern pflegen und etwas wärmere Temperaturen geniessen. Dann geht es mit der Fähre nach La Paz und auf der Baja California gegen den Wind nach Norden.